Graue Einöden machen sich seit Jahren in immer mehr Vorgärten, vor allem in Neubausiedlungen, breit. Karge Schotterwüsten mit meist keinen oder nur wenig blühenden Pflanzen werden als vermeintlich pflegeleicht angepriesen. Ein Trugschluss, denn sobald es windig ist werden Laub, Staub und umherfliegende Teilchen ins Beet befördert und lassen sich zwischen den Steinchen nur sehr schwer und zeitaufwändig wieder entfernen bzw. es kommt trotz Vlies, Folie oder Beton nach einiger Zeit zu Unkrautwachstum. Außerdem wird in diesen Beeten kein Wasser gespeichert und das Stadtklima verschlechtert sich, weil es so gut wie keine Verdunstung gibt. Hinzu kommt das fehlende Naturerlebnis. Der Rückgang der Bienen und Insekten in Gärten nimmt drastisch zu und es kommt zu Artensterben.
In seiner Sitzung vom 22.07.2020 hat der baden-württembergische Landtag dem Gesetzentwurf zur Änderung des Naturschutzgesetzes und des Landwirtschafts- und Landeskulturengesetzes zugestimmt. Das Gestalten von Schottergärten auf Privatgrundstücken wurde jetzt ausdrücklich verboten zugunsten des Artenschutzes, der Artenvielfalt (Biodiversität) und somit dem Naturschutz. Den (Schotter-)Stein des Anstoßes gab das Volksbegehren "Rettet die Bienen".
Das Verbot wird wohl nicht nur für neue Schottergärten gelten. Hausbesitzer müssen alte Anlagen möglicherweise umgestalten. Noch streiten Politiker über die genaue Auslegung des Gesetzes. Das Umweltministerium ist der Meinung, dass Schottergärten rückwirkend bis zum Jahr 1995 durch die Landesbauordnung verboten seien.
Wie wäre es denn lieber mit einer Alternative und pflegeleichten und klimafreundlichen Staudengarten aus heimischen Pflanzen? Selbst für Schattenbereiche gibt es eine große Auswahl an Stauden und Gehölzen. Dann wäre sogar für das Auge was dabei, bunte Blüten, fleißige Bienen, farbenfrohe Schmetterlinge, Insekten und vielleicht noch ein Salamander?
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